Die Schnelleinsatz-Formation Cobra – vielfältig wie ein Schweizer Sackmesser

22.09.2024

| Luzern und Umgebung

| Cobra

Der einwöchige Einsatz der Cobra der ZSOpilatus führte in steile, undurchdringliche Wälder und tiefe Bachtobel in der Region Pilatus. Neben Anpacken waren aber auch denkerische Fähigkeiten gefragt, nämlich bei der Führungsunterstützung und bei einer Weiterbildung der CKW zum Thema Strom. Abgerundet wurde die Woche mit einer Wissensauffrischung an verschiedenen Einsatzgeräten.

Selten war das Programm eine Einsatzwoche der Cobra der ZSOpilatus so divers wie in diesem Jahr. Genau diese Flexibilität und Vielfältigkeit, welche die rund 100 Mitglieder der Cobra ausmachen, will aber geübt sein. Im Ernstfall müssen die Räder schnell und ohne Weiteres ineinandergreifen. Das ist die DNA der Cobra. Man ist darauf angewiesen, sich auf den Kameraden verlassen zu können. Im gemeinsamen Einsatz im Gelände, aber auch beim jährlichen Mannschaftsanlass wird die Teamfähigkeit und der Zusammenhalt gestärkt.

Vier Standorte – vier Challenges

Am ersten Standort, irgendwo in der Region Rengg im Entlebuch, tief im dichten, steilen Wald waren die Zivilschützer des ersten Zugs damit beschäftigt, im Auftrag der Dienststelle Landwirtschaft und Wald Forstwege instand zu setzen. Bereits der Weg zum Arbeitsort war spektakulär. Eine enge Zufahrt durch eine steile Schlucht endete bei einem abgelegenen Bauernhof. Für die Bewohnenden hier ist es ein stetiger Kampf gegen die Natur. Die alten Forstwege überwachsen schnell und müssen von Gestrüpp, Wurzeln und kleinen Bäumen befreit werden. Mehrheitlich wurden aber neue Forstwege mit Muskelkraft in den unzugänglichen Hang geschlagen. An steilen Stellen wurden von den Zivilschützern Treppenstufen gebaut. Die Arbeiten kamen gut voran, entsprechend gehoben war die Stimmung. Dass dieses Jahr nicht eine ganze Woche am gleichen Standort zu verbringen war, kam bei den Zivilschützern ebenfalls gut an: „Die Abwechslung ist willkommen. Es gefällt mir so besser, als eine Woche lang nur Brombeeren und Wurzeln zu hacken“, meinte ein Zivilschützer schmunzelnd.

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Strom – Chancen und Risiken einer Energiequelle

Szenenwechsel: In Rathausen besuchten die Zivilschützer des zweiten Zugs an einem Halbtag die CKW Energiewelt. Hier lernten sie Wichtiges und Aktuelles über das Kraftwerk Rathausen und die Stromproduktion in der Zentralschweiz. Das Thema Strom beschäftigt die ZSOpilatus konkret bei gewissen Einsätzen: Gerade bei Überschwemmungen ist Strom eine Gefahrenquelle. Der richtige Umgang damit will gelernt sein. Darüber hinaus war der Besuch der CKW Energiewelt für die Zivilschützer horizonterweiternd.

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Bach räumen – Überschwemmungen verhindern

Zurück im Raum Kriens: Hier arbeitete der dritte Zug im Auftrag der Stadt Kriens am Fischernbach und der vierte Zug am Houelbach. Konkretes Ziel: Bäume, Sträucher und weitere Pflanzen zurückschneiden und Totholz entfernen, damit diese bei einem allfälligen Hochwasser nicht weggespült würden. Das weggeschwemmte Material könnte nämlich den Abfluss blockieren, was im Worst-Case eine Überschwemmung des Siedlungsgebiets zur Folge hätte. Fachbegriff: Gerinneunterhalt. Auch hier war viel Handarbeit und Manpower gefragt. Besonders Acht zu geben war auf invasive Neophyten, also gebietsfremde Pflanzen, die einheimische Pflanzen verdrängen: Sie mussten separat entsorgt werden, ebenso wie vorgefundenes Altmetall.

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Koordination aus der Zivilschutzanlage

In der Zivilschutzanlage Meiersmatt liefen derweil alle Fäden zusammen. Neben dem Führungsstandort befand sich auch eine Gruppe Führungsunterstützer sowie die Fahrzentrale im Untergrund. Die Funksprüche aller Einsatzzüge kamen hier herein und wurden an die zuständigen Personen weitergeleitet. „Die Kommunikation ist im Ernstfall entscheidend für das Gelingen des Einsatzes“ betonte Andrea Moser die Bedeutung der Führungsunterstützung. Nebenan in der grossen Küche bereitete die Küchenmannschaft das Mittagessen vor, das alle Zivilschützer bis auf den Zug beim Arbeitsplatz in der Region Rengg gemeinsam in der Meiersmatt einnahmen. Nach dem Mittagessen ging es für den zweiten Zug in die Zentrale der ZSOpilatus in Luzern, wo eine praktische Wissensauffrischung hinsichtlich Hebekissen und weiterem Material stattfand. „Auch in Zukunft soll die Wissensauffrischung einen wichtigen Platz einnehmen“, meinte Johannes Moser, Chef der Cobra. „Anwenden ist gut, aber die theoretische Wissensaneignung und das Üben ist genauso wichtig.“ Dadurch zeigte sich: Die Cobra ist für zukünftige Herausforderungen bestens gerüstet.

Autor

Sebastian

Schenk

ZSOpilatus Mediengruppe

Fotograf

David

Künzler

ZSOpilatus Mediengruppe

Film

Cornelius

Heggli

ZSOpilatus Mediengruppe