Wenn es drauf ankommt, einen kühlen Kopf bewahren

13.10.2023

| Sempach

| ZSOpilatus

Sie sind bei einem Schadensereignis die ersten auf dem Schadenplatz. Zugführer übernehmen oft die Einsatzleitung vor Ort. Dies umfasst die Koordination der Rettungs- und Hilfsmassnahmen sowie die Kommunikation mit anderen Einsatzkräften und Behörden.

15 neue Zugführer aus der Innerschweiz in der Ausbildung

Damit der Einsatz vor Ort auch reibungslos funktioniert, werden jährlich neue Zugführer im kantonalen Ausbildungszentrum in Sempach ausgebildet. Drei Wochen dauert diese Ausbildung, wovon die erste Woche im eidgenössischen Ausbildungszentrum des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz in Schwarzenburg stattfindet. Als zweites Ausbildungsstandbein kommt die Ausbildung in Sempach dazu. Bereits in der dritten Woche sind die Teilnehmenden dann in der Lage, Kursvorbereitungen, Übungen und Einsätze mit den neu eingeteilten Zivilschutzleistenden im Grundkurs durchzuführen.

Vorteile auch im Privaten

Einer der angehenden Zugführer ist Yanick Marty von den Pionieren der ZSOpilatus. Er sieht in der Ausbildung vor allem Vorteile. „Ich kann bereits in einem jungen Alter Führungserfahrung sammeln, auch für meine derzeitige Weiterbildung bringt es mich weiter“, so Marty.

Im Kurs wird anhand einer Überschwemmung in Dietikon ein Grossereignis simuliert. An diesem Beispiel lernen die angehenden Zugführer, wie solche Naturkatastrophen mit der Unterstützung des Zivilschutzes bewältigt werden können. Wie viele Zivilschutzleistende müssen aufgeboten werden, welche Fahrzeuge braucht es, welche Aufgaben können von der jeweiligen ZSO übernommen werden? All diese Fragen werden zusammen mit den Instruktoren diskutiert.

Nach der Feststellung des Ereignisses wird die Lage im Kurs beurteilt und in Kleingruppen entschieden, welche Mittel und wie viele Zivilschützer aufgeboten werden müssen. Schritt für Schritt lernen alle, wie das Vorgehen bis zum Einsatz vor Ort aufgegleist werden muss und was es alles braucht, damit ein Kommandoposten funktioniert.

Nicht nur das Einzelne sehen, sondern das Gesamte

Christan Durscher, Kursleiter und Instruktor, erläutert, dass angehende Zugführer vor allem die Arbeit mit anderen Menschen mögen müssen. „Zudem ist es wichtig, dass die Zugführer lernen, dass es nicht nur auf den Einzelnen, sondern auf alle ankommt“. Nur so lasse sich ein Ereignis gemeinsam bewältigen, sagt Durscher. Den Gesamtblick zu behalten, ist eine der Herausforderungen, die in den Kursen angegangen wird. Anders als bisher sind sie es später, welche Befehle erteilen und entscheiden, was an anfallenden Aufgaben in den Bereich der ZSO fällt.

Gerade in hektischen Situationen müssen die angehenden Zugführer einen kühlen Kopf bewahren. Dass sie dabei oft im Mittelpunkt stehen, wird in der zweiten Woche anhand von praktischen Übungen erprobt. Denn nur mit dem dritten Standbein, der eigentlichen Zivilschutzmannschaft, steht einem erfolgreichen Einsatz in Notfällen nichts im Weg.

Autor

Lorenz

Zahler

ZSOpilatus Mediengruppe

Film

Mike

Pullen

ZSOpilatus Mediengruppe