Die Cobra besucht das Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil

22.06.2023

| Nottwil

| Cobra

Die Schnelleinsatz-Formation Cobra unterstützt bei Notlagen ihre Partner des Bevölkerungsschutzes. Bei vielen Einsätzen steht die Unterstützung von Menschen im Mittelpunkt. Um die Zivilschützer auf die Lebenssituation und Bedürfnisse von Rollstuhlfahrenden zu sensibilisieren, besuchte die Formation an ihrem Mannschaftstag das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ).

Unter der Leitung von Johannes Moser, Chef der Schnelleinsatz-Formation Cobra, trafen sich die 83 Zivilschützer der Cobra gegen den Mittag vor der Universität in Luzern. Frisch gestärkt mit einem urchigen Imbiss bestehend aus Wasser, Brot und Landjäger bewegte sich das Kollektiv anlässlich des Mannschaftstages per Zug in Richtung Nottwil. Angekommen im Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ), wurden die Zivilschützer freundlich in Empfang genommen.

Spannender Perspektivenwechsel für die Cobra Formation

Im grossen Saal begann die halbtägige Führung durch die top modern ausgestattete Spezialklinik. In einer Präsentation gaben Rollstuhlfahrende einen spannenden und authentischen Einblick in das Thema Para- und Tetraplegie. Für viele der Anwesenden der ZSOpilatus war dies ein neuer Einblick in die Materie und da eine der Vortragenden selbst aufgrund eines tragischen Arbeitsunfalls im Rollstuhl sass, erweckte dies einen Gänsehaut-Moment.

#

In einer Präsentation gaben Rollstuhlfahrende einen authentischen Einblick in das Thema Para- und Tetraplegie

Führung durch das SPZ

Nach dem aufregenden Start wurde die Cobra in Gruppen aufgeteilt und ein aufklärender und faszinierender Rundgang folgte. Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum ist mit der modernsten Technik und mit dem neusten Equipment ausgestattet. In der simulierten Räumlichkeit der vierköpfigen Paraplegiker- und Tetraplegiker-Wohngemeinschaft wechselten die Zivilschützer die Perspektive vom Fussgänger zum Rollstuhlfahrenden und erhielten so einen Einblick in den Alltag eines paralysierten Bewohnenden der Spezialklinik für Querschnitt-, Rücken- und Beatmungsmedizin. „Ich habe mir gewisse Themen bezüglich der Plegie (Lähmung) noch nie so genau überlegt. Ich finde es wichtig, dass man sich einmal diese Gedanken zu der Materie macht und sich die Konsequenzen durch den Kopf gehen lässt. Dies schafft Aufklärung und die Distanz und Diskrepanz zwischen den Parteien wird vermindert“ – so ein Zivilschützer der Cobra.

Die Besichtigung führte schliesslich durch den Operationssaal und vorbei an den diversen Sporteinrichtungen, wie der Sporthalle oder dem Hallenbad zur Regeneration und zum Aufbau der noch vorhandenen Muskelpartien. Der Rundgang endete in der „Werkstatt“ der mobilen Fortbewegungsmöglichkeiten für die Patienten und Kunden des SPZ. Hier werden neue Rollstühle gebaut oder beschädigte Exemplare repariert und wieder auf Vordermann gebracht.

#

Ein Zivilschützer konnte sich in den Lage eines Rollstuhlfahrers hineinversetzen

Ein Austausch auf „Augenhöhe“

Die Message der vier WG-Mitglieder war deutlich: „Wir wollen nicht als anderwärtig oder als nicht vollständige Menschen angesehen werden. Behandelt uns, wie jeden anderen Menschen. Wir brauchen junge Menschen, welche auf dieses Thema sensibilisiert sind und diese Botschaft auch nach Aussen tragen.“

Gemeinsames Ausklingen

Nach einem ereignisreichen Tag fand die Cobra auf dem Dach des SPZ zum gemeinschaftlichen Apéro zusammen. Die Zivilschützer liessen die Eindrücke Revue passieren und genossen bei kalten Getränken den Ausblick über Nottwil.

Der Tag wurde in der Zentrale der ZSOpilatus beim kollektiven Abendessen inkl. Rückblick auf das vergangene Jahr und einem Ausblick auf die bevorstehenden geplanten Einsätze sowie der Ehrung von Mitgliedern mit 10 Dienstjahren beendet. „Solche Momente verbindet die eingeschworene Truppe enorm und es ist ein guter Ausgleich zu den sonstigen körperlich anstrengenden Einsätzen“- war das Fazit eines Zivilschützers. 
 

Autor

Christian

Beck

ZSOpilatus Mediengruppe

Fotograf

David

Künzler

ZSOpilatus Mediengruppe