Die „Grossen Drei“ der Stadt sind geschafft

09.03.2020

| Luzern

| Kulturgüterschutz

Der Kulturgüterschutz der ZSOpilatus nimmt sich den „Grossen Drei“ hochrangigen Kulturgütern der Stadt Luzern an. Bei der Hofkirche existiert bereits ein Einsatzplan-KGS, nun folgen die Jesuitenkirche und die Franziskanerkirche (Kulturgüter von nationaler Bedeutung). Die Denkmalpflege atmet auf.

Während drei Tagen werden die mobilen und immobilen Kulturgüter der Franziskanerkirche inventarisiert. Ein sechsköpfiges Team von Zivilschützern vermisst, fotografiert, untersucht, beschreibt und lokalisiert während dem Einsatz akribisch genau sämtliche Ausstattungsstücke in den Kirchen.

Trotz Fastenzeit nicht aufzuhalten

Auf den ersten Blick scheint der Einsatzzeitpunkt laut dem stellvertretenden Chef Kulturgüterschutz und Einsatzleiter Dominik Zietlow eine etwas spezielle Wahl: „Dadurch, dass einige Altarbilder im Rahmen der Fastenzeit mit purpurnem Samttuch abgedeckt oder abgehängt worden sind, läuft die Lokalisierung der Gegenstände etwas anders als normalerweise.“

Eine Aktualisierung jener ist nach teilweise fast 30 Jahren für den Ernstfall aber dringlich. Es ist besonders wichtig sicherzustellen, dass die Einsatzkräfte schnell handeln und die Güter in Sicherheit bringen können.

Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege

Trotzdem besteht aber kein Grund zur Beunruhigung. Dank der engen Zusammenarbeit mit Nadeshda Müller von der Denkmalpflege Stadt Luzern, ist genau abgeklärt, wo die einzelnen Kulturgüter und Kirchenschätze jetzt und im Normalfall zu finden sind.

Frau Müller ist persönlich anwesend und sehr erfreut über die Entwicklung der Zusammenarbeit mit der ZSOpilatus.

«Wir haben diese Kooperation im Rahmen eines Pilotprojekts letztes Jahr gestartet. Ein erster Einsatz im 2019 in einem kleineren Objekt (St. Peterskapelle in Luzern) wurde gemeinsam ausgewertet und das Vorgehen optimiert. Heute ist daraus eine sehr wertvolle Zusammenarbeit entstanden»

Nadeshda Müller | Denkmalpflege Stadt Luzern

Bei der Denkmalpflege der Stadt Luzern, welche auch für den Kulturgüterschutz zuständig ist, ist man froh darüber, dass mit der KGS-Inventarisation auch die veralteten kunstgeschichtlichen Inventare nun endlich wieder auf aktuellem Stand sind.

#

Dominik Zietlow Stv. Chef Kulturgüterschutz im Gespräch mit Nadeshda Müller von der Denkmalpflege Stadt Luzern

Ein gut verknüpftes Netzwerk im Ernstfall

Die präzise Inventarisierungsarbeit der Zivilschutzdienstleistenden ist essenziell für den Schutz der Kulturgüter. Je nach Grösse, Material, Gewicht oder Lage müssen diese unterschiedlich geborgen oder geschützt werden, sollte es zu einem Ernstfall wie einer Überschwemmung oder einem Grossbrand kommen.

Welche Güter dabei prioritär behandelt werden müssen, legt die Denkmalpflege in Zusammenarbeit mit Experten, Kunsthistorikern und Restauratoren fest. Die so entstandene Auflistung mit Lageplan ermöglicht es den Einsatzkräften im Ernstfall rasch zu reagieren, Stücke zu bergen und so den Schaden zu minimieren.

Mit Herzblut dabei

„Es ist ein tolles Gefühl im Zivilschutz einen solch sinnvollen Einsatz für die Stadt leisten zu können“, meint Zivilschützer Adrian Iten während er seine gesammelten Daten ins Notebook einträgt.

Gerade für historisch oder künstlerisch interessierte Zivilschützer, sind diese Einsätze eine Herzensangelegenheit. „Die Arbeit ist auch wirklich abwechslungsreich!“, bestätigt ein Kollege. Tatsächlich, denn jeder neue Einsatzort birgt eine weitere kleine Schatzsuche.

Autor

Dino

Christen

ZSOpilatus Mediengruppe

Fotograf

Mauro

Schweizer

ZSOpilatus Mediengruppe

Film

Mauro

Schweizer

ZSOpilatus Mediengruppe