Schnelleinsatz-Formation «Cobra»

18.04.2019

| Littau

| Cobra

Vor gut 14 Jahren wurde die Zentralschweiz von einem historischen Hochwasser heimgesucht. Eine der ersten Einheiten vor Ort war die Schnelleinsatz-Formation «Cobra» der ZSOpilatus. Damit diese Einheit weiterhin für den sofortigen Einsatz im Ernstfall bereit steht, werden immer wieder neue Mitglieder entsprechend ausgebildet.

Wenn man in Littau durch das Quartier mit dazugehörigem Schulhaus Rönnimoos spaziert, deutet nichts darauf hin, was sich zirka zehn Meter unter der Erdoberfläche abspielt. Hier wird alles getan, um für einen Ernstfall einer Naturkatastrophe gewappnet zu sein. Nebst den bekannten Blaulichtorganisationen Feuerwehr, Polizei und Ambulanz, spielt bei einem solchen Einsatz auch die ZSOpilatus eine entscheidende Rolle. 

Cobra – die Schnelleinsatz-Formation der ZSOpilatus

Die «Cobra» besteht aus gut 100 Einsatzkräften. Sie hat sich auf die Fahne geschrieben, spätestens innert einer Stunde auf Platz zu sein, um als einsatzfähiges Team vor Ort Ersthilfe zu leisten und die Einsatzkräfte der Blaulichtorganisationen zu unterstützen. Sie dient auch als «Überbrückung» bevor weiteren Einsatzkräfte des Zivilschutzes aufgeboten und bereit für den Einsatz sind.Damit dieses Leistungsversprechen zu jeder Zeit gewährleistet ist, bedarf es intensiven Trainings 

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Vom Spezialisten zum Allrounder

Die «Cobra» besteht aus Spezialisten, welche einzelne Teilbereiche wie z. B. Betreuung oder Unterstützung abdecken. Um die Flexibilität zu steigern und damit die ZSOpilatus agiler aufgestellt ist, hat man beschlossen, die bestehenden Spezialisten einer dreitätigen Grundausbildung in sämtlichen Teilbereichen zu unterziehen. 

Dazu gehört der Umgang mit verletzten, hilfsbedürftigen Personen, die Bedienung schwerer Gerätschaften am Hang oder bei Hochwasser sowie die Kommunikation mittels Polycom, dem Telekommunikationsmittel unserer Einsatzkräfte. 

Elan und Engagement 

Die Ausbildung findet tageweise in Sempach und Luzern statt und wird durch langjährige Mitglieder der «Cobra» ausgeführt. Als wir in der Zivilschutzanlage «Rönnimoos» eintreffen, fällt einem sofort auf, mit welchem Elan und Engagement die Rekruten bei der Sache sind. 

Verantwortlich für die Vermittlung von Theorie sowie entsprechender Umsetzung des Erlernten in die Praxis sind an diesem Morgen Cornelius Heggli sowie Daniel Schwerzmann. Beide sind schon seit über 10 Jahren bei der «Cobra» und kennen den Zivilschutz mit all seinen Facetten. 

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«Man funktioniert nur als Team»

Auffallend ist auch, wie hoch die Kollegialität unter den Rekruten ist. Dies bestätigt dann auch Daniel Schwerzmann: «Für uns ist es enorm wichtig, dass wir unseren Kollegen aufzeigen und vermitteln können, dass ein Einsatz mit einer solchen Dimension nur als Team gemeistert werden kann. Daher lassen wir sie auch viel in der Gruppe arbeiten und überlassen sämtliche organisatorische Angelegenheiten den Teilnehmern». 

«Für uns ist es enorm wichtig, dass wir unseren Kollegen aufzeigen und vermitteln können, dass ein Einsatz mit einer solchen Dimension nur als Team gemeistert werden kann. Daher lassen wir sie auch viel in der Gruppe arbeiten und überlassen sämtliche organisatorische Angelegenheiten den Teilnehmern»

Daniel Schwerzmann, ZSOpilatus

Daniel, welcher vor 15 Jahren zum Zivilschutz gestossen ist und sich direkt nach der obligatorischen Grundausbildung der «Cobra» angeschlossen hat, merkt man an, mit welcher Freude er bei der Sache ist. 

Er meint dann auch passend dazu: «Man kann nicht eine hohe Leistungsbereitschaft von den Kollegen verlangen, wenn man als Vorgesetzter diese Grundhaltung nicht selbst vorlebt».

Nahe an der Realität

Wenn man sich mit den Ausbildungsleitern unterhält, merkt man schnell, dass es eine spezielle Herausforderung ist, etwas zu proben und dabei möglichst nahe an die Realität zu kommen. Daher werden alle Register gezogen, um die Rekruten auf den Ernstfall vorzubereiten. Dazu gehören nebst dem selbständigen Kochen auch die Übernachtung in der Zivilschutzanlage. 

Dabei werden sämtliche Elemente berücksichtigt, welche auch während eines Ereignisses umgesetzt werden müssen. Dies bedeutet zum Beispiel, dass zu jeder Zeit ein Mitglied der ZSOpilatus Nachtwache halten muss in der Anlage. Was für viele einer Bestrafung gleichkommen würde, nimmt man unter den Kollegen der ZSOpilatus mit wohlwollendem Kopfnicken zur Kenntnis und es dauert nicht lange, bis die ersten Pläne für entsprechende Unterhaltung geschmiedet werden…

Autor

Silvan

Krütli

ZSOpilatus Mediengruppe

Fotograf

Slobodan

Jovanovic

ZSOpilatus Mediengruppe