Eine Woche zum Wohlfühlen mit der ZSOpilatus

27.05.2019

| Kriens

| Betreuung

Die ZSOpilatus organisiert jährlich zwei abwechslungsreiche Wohlfühlwochen zusammen mit den Betagtenzentren Zunacher und Grossfeld in Kriens. Konzerte, Massage-Morgen, Ausflüge, Grillplausch, Tanz und vieles mehr bereichern den Alltag – so auch diese Woche. Ich habe mich mit einer Seniorin unterhalten.

Eine einzige ältere Dame sitzt in der hauseigenen Cafeteria als ich ankomme. Auf dem Tisch vor ihr liegt eine Zeitung, nebendran steht eine halb ausgetrunkene Tasse Kaffee mit einem kleinen Schöggeli. «Hend Sie das welle?», werde ich bald nach unserer Begrüssung gefragt. Mit verschmitztem Blick schiebt sie dieses auf dem Tisch in meine Richtung, ich könne das besser vertragen als sie.

Wirklich in Frage stellen wollte ich dies nicht, widersprechen ohnehin nicht. Dankend nehme ich die Süssigkeit an und versuche sie nicht allzu gierig auszupacken und zu verspeisen. Sie lächelt. Mein Gegenüber ist eine sehr gepflegte Erscheinung, schlank, wohlfrisiert, die Kleidung farblich aufeinander abgestimmt, die Lesebrille dezent schwarz, ein paar Falten, die Stimme manchmal etwas zittrig, aber die klaren Augen und das freundliche Lächeln strahlen dafür umso mehr.

«Ich bin keine gute Tänzerin…»

Viel über sich erzählen möchte sie nicht, «dafür sind Sie bestimmt nicht gekommen, oder?». Viel lieber berichtet sie gleich von den bisherigen Ereignissen der Wohlfühlwoche. Sie sei eigentlich nie eine gute Tänzerin gewesen. «Ich hatte Glück, dass mein Mann das so gut konnte. Er hat geführt, ich bin halt mitgegangen. Wenn das einer gut macht, dann kann man als Frau dabei “gar kei schlächti Gattig mache, wüssed Sie“.» Trotzdem wollte sich die rüstige Rentnerin den Start in die Wohlfühlwoche nicht entgehen lassen und war pünktlich um 10 Uhr bereit für das Atelier «Bewegen mit Musik». 

Auch auf den «Tanz in den Mai» Anlass wollte sie nicht verzichten. Zu schöner Musik, darunter viele ältere Stücke die sie aus ihrer Jugend kennt, wurde gesungen, geklatscht und getanzt. «Früher hatte ich mehr Bammel vor solchen Sachen, aber in meinem Alter muss man ja niemandem mehr imponieren», meint sie mit einem Zwinkern, «obschon einige junge Herren vom Zivilschutz auch mitgetanzt haben!»

Musik scheint jung zu halten

Grundsätzlich mag die Seniorin Musik sehr. In ihrem Zimmer in der Wohngruppe läuft oft das Radio. Sie hört gerne deutschsprachige oder Mundartmusik, «da verstehe ich wenigstens was die singen», lacht sie. Deshalb hat sie sich auch sehr auf die «musikalischen Delikatessen» in der hauseigenen Kapelle gefreut. Sie habe schon viele schöne Konzerte oder sogar Theateraufführungen so erlebt, es sei immer spannend zu sehen, was für die Bewohnerinnen und Bewohner auf die Beine gestellt wird.

Zwischen Saftbar und Frühlingserwachen

Inzwischen hole ich uns an der Saftbar nebenan zwei Gläser mit Multivitaminfruchtsaft. Ein Zivilschützer der ZSOpilatus betreut die Bar und dekoriert die Getränke mit frisch geschnittenem Obst. «Jetzt wo diese Bar hier ist kommen glaube ich schon mehr Leute in die Cafeteria. Ist ja auch schön, mal etwas anderes!» 

Sie sei am Mittwoch schon hier gewesen und habe mit einem Zivilschützer geplaudert und etwas getrunken. Zwischendurch sei es sogar so schön sonnig gewesen, dass ein kurzer Spaziergang im Park möglich war. Die ältere Dame ist zwar ohne Gehhilfe unterwegs, wenn sie bei einem Zivilschützer einhängen könne, sei sie aber schon sicherer auf den Beinen, gerade wenn der Boden nicht ganz eben sei und sie statt diesem lieber die blühende Flora um sich herum bestaunt.

Der nächste wichtige Termin steht an

Ich mache mich langsam wieder auf den Weg und begleite die Dame zum Aufzug. «Ich muss schauen, dass ich pünktlich zum Mittagessen auf der Wohngruppe bin, nicht dass mir dann nichts mehr übrigbleibt», witzelt sie. Nach dem Essen werde sie sich ein kleines Mittagsschläfchen gönnen, schliesslich finde am Abend der Grillplausch statt, es komme ein Unterhalter vorbei, da müsse sie fit sein.

Ich bedanke mich für das schöne Gespräch, verabschiede mich und gehe zurück zu meinem Auto. Meine Notizen werfe ich auf den Beifahrersitz und muss lächeln: die ZSOpilatus scheint bei ihrem Einsatz so einiges richtig gemacht zu haben.

 

Bilder Ausflug Wallfahrtskirche Hergiswald

Autor

Dino

Christen

ZSOpilatus Mediengruppe

Fotograf

Stefan

Bieri

ZSOpilatus Mediengruppe