ZSOpilatus testet den Einsatz von Drohnen
13.05.2016
| Horw
Bei Naturkatastrophen ist der erste Überblick das Wichtigste. Bei verschütteten Strassen und überschwemmten Wegen ist dies jedoch oft zeitaufwändig und ungenau. Der Einsatz einer Drohne in einer Katastrophensituation könnte die Arbeit der ZSOpilatus um ein Vielfaches erleichtern. Ein Testlauf soll dazu erste Erkenntnisse bringen.
Die Drohne gehört zu den grossen Erfindungen der Gegenwart. Das Potenzial der Flugobjekte wird zurzeit erst entdeckt. So testet die deutsche Post momentan die Paketzustellung mit Drohnen, in Indien wird über den Transport von Organen via Drohnen diskutiert. Auch die ZSOpilatus prüft mögliche Einsatzgebiete.
Erste Testflüge bei Pionier-WK
Bei einem klassischen Wiederholungskurs der Pioniere Mitte Mai 2016 werden die Wanderwege in Horw am Schwendelberg nach der Winterpause auf Vordermann gebracht. Das Spezielle: Eine Drohne begleitet den Einsatz. Die Drohne wird von den zwei Zivilschützern Martin Schumacher und Nicolas Sigrist manövriert. Dabei filmen sie die Instandsetzung der Wanderwege und testen so mögliche zukünftige Einsätze.
Martin Schumacher ist durch seinen Beruf als Drohnen-Pilot erfahren in diesem Gebiet und sieht die Chancen für konkrete Einsätze realistisch. „Vor allem bei grösseren Katastrophen kann eine Drohne zur weiträumigen Aufklärung dienen. Innert Minuten ist die Drohne einsatzbereit und kann ausgeflogen werden – je nach Grösse des Geräts bis zu zwei Kilometer weit.“
Gefahr einer Drohne ist jedoch nicht zu unterschätzen
Der Gebrauch von Drohnen wird in der Schweiz fortlaufend reglementiert. So sei beispielsweise seit August 2014 das Fliegen über Menschenmengen verboten und weitere Gesetze würden sicherlich noch kommen, sagt Martin Schumacher. „Es ist wichtig, dass bei Einsätzen mit Drohnen sämtliche Sicherheitsmassnahmen eingehalten werden. So muss man beispielsweise auf Funksignale achten, die die Steuerung beeinträchtigen könnten. Zudem ist ein ständiger Sichtkontakt zur Drohne zwingend, um sofort mögliche Störungen im Flug zu erkennen.“
Fachgruppe Drohne der ZSO Emme
Eine weitere Zivilschutzorganisation des Kantons Luzern, die ZSO Emme, arbeitet bereits mit einer eigenen Drohnen-Fachgruppe. Beim Felssturz in Wolhusen im Januar 2016 bewährte sich die Fachgruppe bei Aufklärungsflügen. Mit dem damit gesammeltem Foto- und Videomaterial untersuchten Geologen und Felstechniker den Felsen auf weitere Gefahren. Dank der Drohne konnte auf einen Helikoptereinsatz verzichtet werden.
Ob es in Zukunft eine ähnliche Einheit bei der ZSOpilatus geben wird, steht zurzeit noch nicht fest. Aber der Pionier-WK in Horw bot ein praktisches Übungsszenario.
Autor
Michael
Fankhauser
ZSOpilatus Mediengruppe